Entscheidende Handlungsebene

Quartier als entscheidende Handlungsebene

Das Quartier ist sowohl strategisch als auch operativ die entscheidende Ebene, auf der Handlungsansätze „bottom-up“ und „top-down“ entwickelt und Maßnahmen daraus abgeleitet werden. Die Bedürfnisse der Quartiersbewohner/-innen, aber auch deren Potentiale müssen in den Handlungsansätzen berücksichtigt werden.

Den Herausforderungen des demografischen Wandels kann nicht ohne Weiteres „aus gesamtstädtischer oder sogar (über-)regionaler Ebene durch ‚Patentrezepte‘ begegnet werden“. Ebenso kann er nicht „nachhaltig – also langfristig sozial, ökologisch und wirtschaftlich tragfähig – auf Ebene eines einzelnen Gebäudes oder einer Wohnung“ bearbeitet werden. „Es bleibt also das Quartier als tragfähige Handlungsebene für den Umgang mit solchen Herausforderungen“ (Bölting, Thorsten, Neitzel, Michael: „Perspektivwechsel: Das Quartier als Handlungsebene der Wohnungswirtschaft“ in Fortsetzung folgt: Kontinuität und Wandel von Wirtschaft Gesellschaft, Hoose, Fabian, Beckmann, Fabian, Schönauer, Anna-Lena (Hrsg.), S. 377 – 408, 379).

In den Quartieren spiegeln sich die unterschiedlichen gesellschaftlichen Entwicklungen besonders gut wider. Die Kommune ist die Summe ihrer Quartiere. Gerade durch die Kleinteiligkeit können Ursachen für bestimmte Entwicklungen besser gesehen und auch zielgerichteter verändert werden. Für eine nachhaltige Entwicklung ist es maßgeblich, dass Bewohner aktiviert und ihre Potentiale genutzt werden können. Dies kann nur in dem Umfeld geschehen, in dem sich diese bewegen und agieren. Ein ganzer Stadtteil ist dafür zu groß, die Anforderungen an ein Engagement wären zu hoch.

Für die Aktivierung von Akteuren muss sich deren Engagement auf einen kleinteiligen Bereich beschränken, in dem sie auch positive Effekte ihres Engagements unmittelbar erfahren können. Das Quartier mit seinem sozialräumlichen Bezug ist für ein entsprechendes freiwilliges Engagement nahezu ideal hinsichtlich seines Umfangs und der Spürbarkeit von Entwicklungen, seien es negative, denen man entgegenwirken muss oder positive, die sich aus einem Engagement ergeben und ein Ansporn für weitere Aktivitäten sind.