Prozess der Quartiersentwicklung

Prozess der Quartiersentwicklung

Quartiersentwicklung ist eine Gemeinschaftaufgabe. Sie kann nur gelingen, wenn die verschiedenen Akteure im Rahmen integrierter Konzepte zusammenarbeiten. Dabei können Schwerpunkte gesetzt werden, es sollten aber stets alle Handlungsfelder im Blick behalten werden.

Die hier aufgezeigten Schritte sollen eine gemeinsame Basis zur Vorgehensweise im Quartier darstellen. Sie dienen mit den enthaltenen Leitfragen zur Strukturierung der Arbeit vor Ort. Der Leitfaden ist ein Instrument für die Konzeptentwicklung in den Quartieren und bietet Anregungen für die strategische Quartiersentwicklung.

Das entwickelte Konzept setzt im Bereich einer „Vorbereitungsphase“ an, in der die Akteure gesucht und Arbeitsmethoden entwickelt werden müssen. In dieser Phase muss eine Strategie entwickelt werden, wie gemeinsam mit allen Akteuren für eine Kommune ein (förderungsfähiges) integriertes Quartierskonzept entwickelt werden kann. Der Inhalt wird von Kommune zu Kommune und Quartier zu Quartier unterschiedlich sein und muss auf die lokalen Besonderheiten zugeschnitten werden (können). Von Beginn an ist es von großer Bedeutung, dass alle Akteure daran beteiligt werden. Ein Quartierskonzept kann und soll nicht alleine „hinter verschlossenen Türen“ entwickelt werden, sondern im Dialog und in Diskussion mit den betroffenen Akteurinnen und Akteuren und Bewohnerinnen und Bewohnern.

In jeder Kommune, Stadt oder Gemeinde liegen unterschiedliche Ausgangslagen vor. Diese müssen bei der Planung des Vorgehens berücksichtigt werden.

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Ein Akteur startet mit einer Idee für seine Wohngegend, seinen Bestand, seine Mitglieder oder seine Mitmenschen.

Wer setzt den Impuls?

  • Bürger/-innen
  • Vor-Ort-Akteure
    (z. B. Wohnungswirtschaft)
  • Kommune

Aus der Idee kann gemeinsam mit anderen Akteuren ein Quartierskonzept entwickelt und der Prozess der Quartiersentwicklung initiiert werden.

Entscheidend ist die Beteiligung der verschiedenen Akteure vor Ort

Quartier ist eine Gemeinschaftsaufgabe!

  • Treffen der relevanten Akteure im Quartier
  • Struktur festlegen, verbindliche und neutrale Form (z. B. Verein, Stiftung)
  • Rollenverteilung
  • Steuerung
  • Ansprechperson und Organisator/-in im Quartier für das bürgerschaftliche Engagement
  • Impulsgeber/-in
  • steuernde Funktion
  • Welche Akteure sollen vertreten sein, um den Prozess voranzutreiben?
  • Wie kann eine erste vorläufige Zeitplanung aussehen?
  • Abstimmung mit politischen Gremien
    → umfassender politischer Rückhalt
  • Investitionen besprechen
  • zentrale Akteure informieren, damit diese die Projektidee von Anfang an mittragen
  • Tagesordnung
  • Räumlichkeiten
  • Termine abstimmen
  • Einheitlichen Informationsstand über Konzept, Ziele und Rahmenbedingungen herstellen; Vorstellung der Vorarbeiten
    ⇒ Alle müssen auf einen Stand gebracht werden
  • Austausch über die Rolle des Quartiersforums: gemeinschaftliches Verständnis über die Aufgaben
    ⇒ Abfrage der Erwartungshaltung, um bereits zu Beginn Möglichkeiten aber auch Grenzen zu bestimmen
  • Organisatorische Ebene: Rhythmus der gemeinsamen Treffen, Dauer, Dokumentation, Entscheidungsmodus, interne Kommunikationskanäle
    ⇒ möglichst unbürokratisch, unkompliziert und transparent
  • Arbeitsaufteilung innerhalb des Forums, Kooperation und Zusammenarbeit mit ggf. zu bildenden Arbeitsgruppen
    ⇒ Aktivierung ehrenamtl. Engagements

Sozialraumanalyse:

  • SWOT-Analyse/Stärken-Schwächen-Analyse
  • Struktur-, Problem-, Potential- und Risikoanalyse
  • Welcher Akteur kann etwas beitragen?
  • Informationssammlung, als Ausgangspunkt für weitere Planungsarbeiten
  • Umfassendes Bild der Ist-Situation in Stadt, Gemeinde oder Landkreis
  • Zentralen Fragen:
    • Wo stehen wir?
    • Was läuft gut?
    • Was ist verbesserungswürdig?
    • Wo wollen wir ansetzen?
    • Wie können bestehende Aktivitäten genutzt werden?
  • Analyse der funktionalen, städtebaulichen, ökonomischen, sozialen und ökologischen Strukturen, Probleme und Potenziale im Gebiet, Identifikation und Benennung zentraler Problemfelder und Entwicklungspotenziale
  • Einbeziehung bereits vorliegender Handlungsprogramme und Einzelmaßnahmen: z. B. städtebauliche Sanierungs- und Entwicklungsmaßnahmen, Beschäftigungs- und Qualifizierungsmaßnahmen, Verbesserungen der sozialen Infrastruktur, Wohnumfeldmaßnahmen, Stadtteilinitiativen
  • Entwicklung von Oberzielen
  • Priorisierung
  • Finanzierung klären
  • Was soll erreicht werden?
  • Welche offensichtlichen Handlungsbedarfe gibt es im Quartier?
  • Welche gesamtstädtischen Bedarfe sind vorhanden?
  • Welche Potentiale können nutzbar gemacht werden?
  • Was ist aus Sicht der Quartiersbewohner notwendig?
  • (Vorläufiger, realistischer) Zeitplan mit Zuständigkeiten
    Wer macht wann was?
  • Zweck:
    • „roter Faden“ gerät nicht aus dem Blick
    • Handlungssicherheit für die Arbeitsgruppen
    • Prozesse in den Arbeitsgruppen lassen sich lenken
    • Konkrete Zielvorgaben dienen der Orientierung und führen zu effektiverem Vorgehen
    • Kleinteilige Handlungsziele lassen sich schneller realisieren
      ⇒ kurzfristige Erfolge sichtbar ⇒ Motivationssteigerung
    • Überprüfbarkeit der ergriffenen Maßnahmen anhand der gesteckten Ziele
  • Definition spezifischer Entwicklungsziele für einzelne Handlungsfelder
  • Vernetzung der Entwicklungsziele unterschiedlicher Handlungsfelder
    ⇒ Berücksichtigung von Wechselwirkungen ⇒ Zielkonflikte erkennen
  • Einordnung der Entwicklungsziele in die kommunale Entwicklungspolitik
  • Was ist besonders relevant?
  • Machbarkeit: Was ist überhaupt realistisch zu bearbeiten?
    • Können die Ziele, die gesetzt wurden finanziell und personell bewältigt werden?
    • Wo können ggf. Mittel eingeworben werden?
    • Wie hoch ist der Zeitaufwand?
  • Quartiersbegehung
  • Fotostreifzüge
  • Open Space
  • World Café
  • Zukunftswerkstatt
  • Appreciative Inquiry – wertschätzende Erkundung
  • Aktivierende Befragung
  • Ressourcenkartei
  • Rücksprache mit der Kommune
  • Vergleich der
    Quartiere untereinander im Hinblick auf die Bedeutung und Funktion für den gesamten Stadtteil/Bezirk bzw. die gesamte Kommune
  • Entwicklung von konkreten Teilzielen
  • Projektentwürfe

⇒ Arbeitsgruppen-übergreifende Kommunikation

Prozessbegleitende (jährliche) Überprüfung, ob die ergriffenen Maßnahmen geeignet sind, die definierten Ziele in der Quartiersentwicklung zu erreichen

  • Beurteilung der Effektivität und Effizienz der Arbeit
  • Rückschlüsse auf die Wirksamkeit des Vorgehens
  • Im Bedarfsfall Handlungsschritte einleiten, um Fehlentwicklungen zu korrigieren
  • Evaluation in den Arbeitsgruppen durch kritische Prüfung bisher eingeleiteter Maßnahmen innerhalb eines Workshops
  • Beleuchtung der Zusammenarbeit: welche Aspekte waren förderlich, welche hinderlich für die Zielerreichung?

Evaluation im Quartiersforum:

  • Evaluationsworkshop:
    • Ergebnisse des Evaluationsprozesses der Arbeitsgruppen werden eingebracht
    • kritisch-konstruktive Betrachtung der Arbeit der Arbeitsgruppen auf einer Metaebene
    • Entsprechen die Teilziele/Vorgehensweisen der Arbeitsgruppen den Oberzielen?
    • Oberziele müssen in Frage gestellt und ggf. modifiziert werden?
    • Hinterfragung der eigenen Arbeitsweise
    • Moderation, Sicherung der Ergebnisse; Kommunikation des Workshopergebnisses des Quartiersforums in die Arbeitsgruppen