Projektbeschreibung
Entwicklung einer Handlungshilfe für das Quartiersmanagement
Die veränderten gesellschaftspolitischen Bedingungen, der demografische Wandel, die steigende Zahl älterer und pflegebedürftiger Menschen und die zunehmende Vereinzelung der Haushalte haben starken Einfluss auf die Wohnungswirtschaft.
Mit dem Projekt „Entwicklung von Handlungshilfen für das Quartiersmanagement“, das vom Land Niedersachsen gefördert wird, will der vdw Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft in Niedersachsen und Bremen e.V. diesen Herausforderungen gemeinsam mit seinen Mitgliedsunternehmen begegnen.
Inhalt des Projektes ist es Instrumente und Methoden zu entwickeln, die den Menschen in den Quartieren nicht mehr nur „Wohnen“, sondern vielmehr „Wohnen und Leben“ ermöglichen.
Ein Fokus des hiesigen Projekts liegt auf einer generationen- bzw. altengerechten Quartiersentwicklung. Gerade auf der Ebene von Quartieren in den Städten, aber auch in ländlichen Regionen, müssen bedarfs- und bedürfnisgerechte Versorgungsangebote für die Menschen vor Ort ausgebaut oder geschaffen werden und als integrierte und kostengünstige Angebote zur Verfügung stehen. Ebenso braucht es Anlaufstellen im Quartier zur Begegnung und zum Austausch. In solchen Quartierszentren, die unabhängig vom Alter für alle Quartiersbewohner/-innen eine Anlaufstelle bilden sollen, können Netzwerke geknüpft und Nachbarschaften gepflegt werden. Sie bilden die Grundlage der Hilfe zur Selbsthilfe für die Quartiere. Um ein selbstbestimmtes und generationengerechtes Wohnen zu ermöglichen, müssen neue Wohnformen angeboten und in ein gemeinsames Quartierskonzept eingebettet werden. In den Beispielen der Wohnungsunternehmen, die für dieses Buch gesammelt wurden, finden sich verschiedenste Umsetzungen dazu.
Ziel des Projektes ist es, ganzheitliche Ansätze zu fördern und zu entwickeln, die zu einer nachhaltig gedachten Quartiersarbeit führen. Die Wohnungswirtschaft hat es sich zur Aufgabe gemacht, eben nicht nur punktuell in den Quartieren für Verbesserungen zu sorgen. Sie möchte vielmehr eine strukturelle und nachhaltige Entwicklung anstoßen. Dazu erarbeitet der vdw Niedersachsen Bremen gemeinsam mit seinen Mitgliedsunternehmen und weiteren Akteuren einen internetbasierten Methodenund Instrumentenkoffer, der – bei unterschiedlichen individuellen Voraussetzungen – von allen Akteuren genutzt werden kann. Hierzu sollen die Fachkenntnisse der vdw-Mitgliedsunternehmen, aber auch einzelner Kommunen und anderer Akteure im Bereich der Quartiersentwicklung, einbezogen werden.
Quartiersentwicklung braucht für einen ganzheitlichen Erfolg eine Struktur, in der die Akteure ihre Zusammenarbeit gestalten können. Ohne ein Konzept für die kontinuierliche Kommunikation der Akteure kann Quartiersentwicklung nicht nachhaltig erfolgreich sein. Zu diesem Zweck sollten die maßgeblichen Akteure eines Quartiers in sogenannten Quartierskonferenzen regelmäßig Zusammenkommen. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Kommune mit ihren Zuständigkeiten und Ressourcen. Durch ein Netzwerk kann ermöglicht werden, dass ohne finanziellen Aufwand Probleme erkannt und Lösungsansätze ermittelt werden.
Zur Unterstützung des Projektes „Entwicklung einer Handlungshilfe für das Quartiersmanagement“ wurde beim vdw Niedersachsen Bremen deshalb ein Fachausschuss gegründet, der seine Arbeit bereits intensiv aufgenommen hat. Der Fachausschuss setzt sich nicht nur aus Vertretern der vdw-Mitgliedsunternehmen zusammen. Als beratende Mitglieder nehmen auch der Niedersächsische Städtetag, der Niedersächsische Städte- und Gemeindebund, der Niedersächsische Landkreistag, die AOK Niedersachsen, die Landesarbeitsgemeinchaft der Freien Wohlfahrtspflege in Niedersachsen, der Mieterbund und die HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen teil. Das Expertengremium hat sich zunächst mit den Grundlagen der Quartiersentwicklung auseinandergesetzt. Dazu zählt vor allem ein gemeinsames Verständnis der Akteure vom Begriff „Quartier“ und den Handlungsebenen. Dies bildet die Grundvoraussetzung für das Gelingen des Projekts. Der Fachausschuss bringt bereits mit seiner Zusammensetzung viele wesentliche Akteure an einen Tisch.
Über das Projekt beim vdw Niedersachsen Bremen, das daraus entstandene Buch „Wie geht Quartier“ und diese Internetseite können bestehende Praxiserfahrungen der Wohnungsunternehmen aus dem Bereich der Quartiersarbeit gebündelt und dadurch Anregungen für weiteres Engagement im Quartier gemeinsam erarbeitet werden. Ziel ist es dabei, allgemeingültige Ansätze für Quartiersentwicklung bzw. ein theoretisches und übertragbares Gesamtkonstrukt herauszuarbeiten. So soll es ermöglicht werden, einfach handhabbare Methoden und Instrumente für die Quartiersarbeit zu entwickeln und allen Interessierten in Niedersachsen über eine Internetplattform zur Verfügung zu stellen. Durch die Zusammenstellung von Beispielen bewährter Methoden und Instrumente soll ein Rahmen geschaffen werden, aus dem sich dann die Verantwortlichen vor Ort ihr ganz individuelles Quartierskonzept zusammenstellen können.
Erklärtes Ziel ist es, die Selbsthilfepotentiale der Quartiere zu aktivieren. Dies soll möglichst einfach und mit geringem finanziellen Aufwand geschehen. So kann gemeinsam eine nachhaltige und ganzheitliche Lösung für die Entwicklung Niedersachsens geschaffen werden.