Wohlfahrt

Quartiersentwicklung und Freie Wohlfahrtspflege

Sozialer Zusammenhalt wird durch Wohnumfeld, Familie, Nachbarschaft, Bildung, Kultur, Gesundheit, Wirtschaft und Politik bestimmt. Die Wohlfahrtsverbände (Arbeiterwohlfahrt, Caritas, Diakonie, DRK und Paritätischer) haben Zugänge zu vielen Lebenswelten, die das Miteinander im Quartier stärken. Dabei geht es um bezahlbaren Wohnraum, niedrigschwellige soziale Infrastruktur, Versorgungssicherheit im Quartier als förderliches Umfeld für stabile Nachbarschaften sowie eine lebendige Bürgergesellschaft, die allen Bevölkerungsgruppen Teilhabe und Teilgabe ermöglicht.

Die Wohlfahrtsverbände stellen sich dieser Herausforderung. Mit den Begriffen Sozialraumorientierung und Gemeinwesenarbeit wird die Öffnung des verbandlichen Engagements in den Nahraum beschrieben. Die Beteiligung von Betroffenen und der weiteren Bürgerschaft im Quartier ist dabei ein wesentliches Element.

Mit der Erprobung neuer Kooperationsformen sollen bewährte Arbeitsprinzipien und fachliche Professionalität für neue Zusammenhänge und Allianzen gewonnen werden. So entwickeln sich auch Erfahrungsräume des Miteinanders.

Durch das Engagement der Wohlfahrtsverbände sollen insbesondere Quartiere mit besonderen sozialen, demografischen und integrativen Herausforderungen unterstützt werden. Ein Ziel der Wohlfahrtsverbände ist es, Konflikten aufgrund kultureller Unterschiede vorzubeugen und einer Unterversorgung an sozialer Infrastruktur entgegenzuwirken. Die Einrichtung von Räumen für die Begegnungen, Beratung und Unterstützung stehen für die Wohlfahrtsverbände daher im Mittelpunkt ihres Wirkens in den Quartieren.

Beispiele für das Engagement der Wohlfahrtsverbände bilden dabei Bürgercafés und Begegnungsstätten für Geflüchtete und Einheimische, Treffpunkte für Jugendliche oder Senioren und quartiersoffene Familienzentren. Die Wohlfahrtsverbände engagieren sich ebenfalls durch die Übernahme von Trägerschaften im Quartiersmanagement.

Für die Wohlfahrtsverbände ist das Engagement im Quartier daher eine wichtige und grundlegende Aufgabe ihres solidarischen und gesellschaftlichen Wirkens.

Hanna Naber

Vorstandsvorsitzende der Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege in Niedersachsen e. V.

Hanna Naber

Logo LAG FW

In der Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege e. V. (LAG FW e. V.) sind die sechs Niedersächsischen Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege zusammengeschlossen: Neben der Arbeiterwohlfahrt sind dies Caritas, Deutsches Rotes Kreuz, Diakonisches Werk, der Paritätische Wohlfahrtsverband und die Jüdische Wohlfahrt. Damit repräsentiert die LAG FW e. V. etwa 6.000 soziale Einrichtungen, Beratungsstellen und Dienste mit mehr als 230.000 hauptamtlichen Beschäftigten und über 500.000 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern. Zur LAG FW e. V. gehören zudem die Landesstelle Jugendschutz, die Landesstelle für Suchtfragen, die LAG der Werkstätten für behinderte Menschen und die Stelle für soziale Innovation mit Hauptsitz in Lüneburg.